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Fort.AGRA. 19. Route. 165 platte mit skulpiertem Rand, der sog. Thron Jehângîrs, soll bei
der Ernennung des Prinzen Selîm zum Thronerben gedient haben
(1603). Gegenüber ein weißer Marmorsitz für den Großwesir, östl.
unterhalb der Terrasse ein Zwinger, in dem Tierkämpfe abge-
halten
wurden. Südl. schließt sich der *Diwân-i-Khâs (Pl. 3)
an, die 1637 erbaute private Audienzhalle, 20 × 10,4m groß, also
kleiner als die Halle in Delhi (S. 181), aber in ihrer Art ebenfalls
von vollendeter Schönheit. Das Material ist weißer Marmor, Archi-
tektur
und Ausschmückung von edler Einfachheit. Die Marmor-
platten
(Dado’s) am Fuß der Wände und Pfeiler sind mit Blumen-
reliefs
verziert. Östl. davon, auf einer vorspringenden Bastion,
steht ein achteckiger Marmorpavillon, *Sam-man Burj (Pl. 4), d. h.
Jasminturm genannt. Der reizende Bau wurde wahrscheinlich von
Jehângîr für seine Lieblingsfrau Nûr Mahâl (S. 166; vgl. Thom.
Moore’s
Dichtung Lalla Rookh) errichtet. Später bewohnte ihn ihre
Nichte Mumtâz-i-Mahâl, die Lieblingsfrau Shâh Jehân’s. Die Nie-
drigkeit
der Marmorbrüstung um den Balkon erklärt sich aus der
orientalischen Sitte des Sitzens auf dem Fußboden. Die eigen-
tümliche
Pflasterung in dem kleinen Hofe zwischen dem Diwân-i-
Khâs
und dem Sam-man Burj erinnert an das damals beliebte
Pachîsî, eine Art Brettspiel, zu dem man gern Kinder als lebende
Figuren benutzte. Die winzige Mina Masjîd (Pl. 5), an der Süd-
seite
des Hofs, war die kaiserl. Privatmoschee.

Der dritte große Hof des Palastes, südwestl. vom Diwân-i-Khâs,
ein Quadrat von 85m Seitenlänge, mit einer Fontäne in der Mitte,
heißt Anguri Bâgh, d. h. Traubenhof, wahrscheinlich nach der
ehem. Bepflanzung mit Reben. Seine Ostseite begrenzt der *Khâs
Mahâl
, ein Marmorbau von 1636, in dessen Prachtgemächern die
Frauen des Harems wohnten; die beiden Seitenpavillons, mit ver-
goldeten
Dächern und weißen Marmorhöfen davor, enthielten die
Schlafräume. Das Untergeschoß des Gebäudes, zu dem von der südl.
Plattform eine Treppe hinabführt, diente als Aufenthalt während
der Glut des Hochsommers. Der Shish Mahâl (Pl. 6), in der NO.-
Ecke
des Angurihofs, mit den Bädern des Harems (man läßt auf-
schließen
), hat eine Spiegeldekoration, ähnlich der in der Burg Amber
(S. 151). Drei hübsche Räume in der SO.-Ecke des Hofs werden als
Privatgemächer Shâh Jehân’s bezeichnet, das östliche ein acht-
eckiger
Pavillon ähnlich dem Jasminturm. Nach der ansprechen-
den
Überlieferung starb Jehân hier mit einem Blick auf das Grab-
mal
der Muntâz-i-Mahâl[Mumtâz-i-Mahâl] (vgl. S. 167) in den Armen seiner treuen
Tochter Jehânâra (S. 187)  An der südl. Mauer des Angurihofs
werden hinter Gitter die im Afghanenkrieg 1842 erbeuteten ge-
schnitzten
Türen bewahrt, die man damals irrig für altindische,
1025 von den Afghanen entführte Tempeltüren hielt, während es
spätere mohammedanische Arbeiten sind.

Südl. weiter erreicht man den *Jehângîri Mahâl, d. h. Jehân-